küchenliegen
Eine Soap in einem Akt.
deutsch / arabisch
Übersetzung ins Arabische: Wissam Ibrahim
The Creative Forum for Independent Theatre Groups, Alexandria 2008
Eine Wohngemeinschaft steht vor der Auflösung und drei junge Menschen vor dem nächsten Lebensabschnitt. Die Frage nach dem Lebensentwurf und dem Zuhause stellt sich und ob man die Nähe zu den Mitbewohnern und zur Mitbewohnerin ins neue Leben mitnehmen kann.
Uraufführung
2004, Galaxy Bürocenter, Wien, im Rahmen von DRAMA X 2004 – one night stand – Stücke für eine Nacht / Regie: Paolo Aguilera / mit Pilar Aguilera (Katharina), Hans Danner (Zoran), Gregor Jakob (Peter)
KATHARINA: Ich könnte manchmal weinen, wenn ich sehe, wie sich Menschen bewegen. Ich glaube, in ihren Bewegungen erkennen zu können, was sie fertig macht. Ich möchte hingehen und sagen, so schlimm ist es doch nicht.
PETER: Das ist mir noch nie aufgefallen.
KATHARINA (aggressiv): Was?
PETER: Dass du dir so viele Gedanken über andere Leute machst.
ZORAN (singt): If I can make it there/I’ll make it anywhere/It’s up to you
KATHARINA: Wir schreien doch alle Revolution, aber alle haben wir viel zu viel Schiss. Kaffee ohne Koffein, Bier ohne Alkohol, – Revolution, die nicht wehtut, Revolution, bei der man sitzen bleiben kann.
PETER: Wer schreit Revolution?
KATHARINA: Ja, du vielleicht nicht, Peter, dich interessiert das vielleicht nicht.
ZORAN (singt): to you, to you, to you
KATHARINA: Vielleicht hast du, Peter, sehr früh angefangen, zu begreifen, wie es so läuft, vielleicht hattest du Zeit, dich daran zu gewöhnen oder Strategien zu entwickeln, damit umzugehen. Wenn du schon als Kind…
PETER: Ich weiß nicht, ich glaube nicht, dass ich irgendwelche Strategien entwickelt habe.
KATHARINA: Aber wenn du als Kind schon dachtest, alles ist ein Spiel. Für mich war im Gegenteil alles furchtbar ernst.
ZORAN: Wie soll man es denn sonst nehmen?
KATHARINA (zu ZORAN): Aber ist für dich nicht einfach alles nur komplizierter geworden? Früher war die Zukunft einfach, jetzt ist sie unerreichbar.
ZORAN: Am Schluss aber ist es doch dasselbe: Ich bin 30 Jahre alt, und nichts ist so, wie ich dachte, dass es sein würde.
Presse
Though less poetically ambitious, Rosemarie Poiarkov’s Kuchenliegen (Lying down in the Kitchen) proved more poignant and quite lucid. Zoran, Katharina and Peter are old pals and former university colleagues who inhabit a small flat in a big city and spend their time chattering and lying around in the kitchen watching television. Each has a dream which, though eternally postponed, acts as a life supporting system. Their relationship looks cozy on the surface, but, as the play progressively reveals, is actually a cover for their impotence and an escapist refuge from facing up to the world.
Nehad Selaiha, Al-Ahram Weekly
Rosemarie Polarkov’s cynical, existential chamber drama “Kitchen Lying” is, arguably, the most intriguing play of the translated works. “Kitchen” follows two men and a woman in their late 20s who virtually do nothing all day except chatting in their small Berlin apartment.
They don’t have any aspirations, and they’re trapped by their fears from embracing and exploring the possibilities of life. “Kitchen” is a vivid portrait of the hollowness of modern life and a parody of futile idealism.
Joseph Fahim, Daily News Egypt
Bibliothek Alexandria, 2008